Karl-Otto, das Mammakarzinom oder das Leben mit dem Brustkrebs
Mittwoch, 2. Dezember 2020
Mittwoch, 18. November 2020
18.11.2020 ein großer Sprung - Diagnose heute: krebsfrei
Heute war das Abschlußgespräch im Elisabeth Krankenhaus - ich bin jetzt krebsfrei!
Schneller Rücklauf: Nach meinen Bedenken von Anfang des Monats habe ich mich weiter informiert und für mich entschieden der zweiten OP als normale Nachreseketion zuzustimmen und keiner Mastektomie (gesamte Entfernung der Brust). Diese OP verlief auch unproblematisch. Es wurde bei diesem Aufnethalt noch ein Knochenszintigram gemacht um weitere Metastasen auszuschließen. Ergebnis ebenfalls gut - keine Metastasen.
Das heutige Gespräch war eine Kontrolle nach der OP, die Besprechung aller Untersuchungen und die weiteren Therapieempfehlungen. Durchgeführt von Frau Dr. Velmans, der zweiten Operateurin. Mit eines der positivsten Gespräche, die ich im Verlauf dieser Erkrankung mit einer Ärztin geführt habe.
Der Vorschlag von Frau Dr. Velmans war die Durchführung einer Bestrahlung ab circa Mitte Dezember, eine AnschlußReha und für mindestens die nächsten 5 Jahre Einnahme eines Aromatasehemmers um die Östrogen gesteuerten Krebszellen zu inaktivieren bzw. eine Rezidiv Risiko zu senken.
Auf meine Nachfrage wie hoch das Rezidivrisiko denn absolut ist und um wieviel Prozent diese nicht unproblematischen Behandlungen es senken, haben wir uns gemeinsam eine Seite der University of Cambridge angesehen, die genau diese Vorhersage trifft.
Fakt: Das Rezidivrisiko liegt bei etwa 26% nach 5 Jahren und bei 15% nach 10 Jahren ohne veränderte Lebensumstände nach der OP. Die Bestrahlung und Einnahme von Aromatasehemmern verringert das Risiko um genau 1%. Tja!
Um wieviel Prozent dieses Risiko gemindert wird bei absoluter Veränderung der Ernährung, Sport treiben, Yoga und Meditation, Alkohol- und Tabakabstinenz konnte die Ärztin mir nicht sagen; sie war aber sicher, dass eine konsequente Veränderung dieser Lebensgewohnheiten mit hoher Wahrscheinlichkeit das Rezidivrisiko erheblich deutlicher mindern, als die vorgeschlagenen Behandlungen.
Ich habe jetzt bis zum 24.11. Zeit mir zu überlegen welchen Weg ich einschlagen werde.
Montag, 2. November 2020
02.11.2020 Alles wieder anders....
Zur Entlassungsvisite (Samstag) kommt zum ersten Mal eine Ärztin die mir zuhört und meine Fragen und Bedenken anhört und ernst nimmt. Es gibt nun mehrere Lösungen, grob gesagt kann ich einer kompletten Brustentfernung zustimmen um mir die Bestrahlung zu ersparen oder die Nachresektion machen lassen und auf jeden Fall bestrahlt werden. Frau Dr. Simoes gibt mir nun die Chance bis Freitag zu recherchieren, damit ich eine für mich gültige Entscheidung finden kann. Am Freitag (06.11.) habe ich dann die Chance eine von den beiden Möglichkeiten zu wählen. Das ist für mich wirklich wichtig.
Samstag bin ich dann erstmal total geschafft von allen Optionen und natürlich auch einfach wieder zu Hause zu sein. Der Plan für Montag - Ärzte kontaktieren und mehr Infos sammeln.
Heute morgen (Montag) um 8 Uhr klingelt das Telefon: Elisabeth KH, ob ich mich schon entschieden hätte? Es gäbe einen OP-Termin morgen zur Mastektomie (Brustentfernung). Ich sage, nein - alle Infos die ich online finde sind verwirrend, ich möchte versuchen mir einen Termin beim Strahlentherapeuten zu machen um weitere Informationen und Einschätzungen zu bekommen. Frau Simoes bietet mir an, dies für mich in die Weg zu leiten und meldet sich tatsächlich eine halbe Stunde später mit einem Termin für morgen vormittag im Strahleninstitut. Den werde ich nunf wahrnehmen und hoffe, damit zumindest für jetzt die Entscheidung zwischen den beiden OP's fällen zu können. Im weiteren Verlauf erfahre ich noch, daß es nämlich nicht so ist, dass es auch bei einer Mastektomie noch möglich ist, dass danach bestrahlt werden muss.
Wirklich, es ist genauso konfus in der Realität wie ich es hier beschreiben und ich habe das Gefühl ein Karussell im Kopf zu haben. Nebenbei gibt es noch den Ratschlag zu entspannen und zu regenerieren ;-)
Witzig!
Toll ist, dass Sophia und Freunde, aber auch meine Chef*Innen 100% zu mir stehen und mir das Gefühl geben jede Entscheidung mit zu tragen. Das ist am Ende das Wichtigste!
Freitag, 30. Oktober 2020
31.10.2020 Lichtblicke am Horizont
Ich werde heute bis zu Nach-OP am Dienstag entlassen. Was gestern noch alles geschah:
Die PathoChefin des Krankenhauses ruft mich an um mir mitzuteilen, daß der Wächterlymphknoten KREBSFREI ist. Das bedeutet Karl-Otto hat sich zwar in meiner Brust ziemlich breit gemacht, diese aber nicht verlassen. Auch für mögliche Folgebehandlubgen und Rezidivprognosen ein gutes Omen. Gottseidank, die lang erwartete positive Nachricht.
Am Nachmittag bei dem Leberultraschall eine weitere kurze Irritation. Die junge Ärztin ist besorgt über das, was sie sieht und zieht den Oberarzt hinzu. Ich gehe 5 Minuten durch die Hölle. Dann Entwarnung, eine Gefäßanomalie hatte die Aufregung verursacht. Absolut harmlos! Habt ihr die Felsbrocken von meinem Herzen poltern gehört?
Am Abend dann die Gewissheit, daß ich heute nach der Visite für 3 Tage nach Hause kann. Ich freue mich sehr, da auch die Zweite von meinen Zimmergenossinen heutefür 1 Woche nach Hause geht. Sie hat gestern erfahren, dass doch ihre gesamte Brust entfernt werde muss. Ich werde mir noch überlegen, ob dieser Schritt für mich nicht auch die richtige Entscheidung wäre. Es würde mir Bestrahlung und Antihormontherapie ersparen. Ich werde da noch sorgfältig drüber nachdenken, ob das nicht der bessere Weg für mich ist.
Visite kann kommen und dann geht es nach Hause.....👍🌻💝🎀
30.10.2020 Es geht noch weiter....
Nachdem die OP sehr gut verlaufen war und ich schnell wieder auf den Beinen, kam gestern die Hiobsbotschaft. Ich muss nach operiert werden, weil in den Rändern des heraus geschnittenen Materials noch Krenszellen gefunden wurden. Fuck! Das ist erstmal ein Schock! Außerdem steht noch der Befund der entfernten Lymphdrüse aus und die Leber muss auch ein zweitesMal untersucht werden, da im CT eine Stelle auffällig war. Jetzt habe ich tatsächlich zum ersten Mal "kalte Füße" bekommen.
Gottseidank sind meine Zimmernachbarinnen eine wunderbare Stütze und fangen mich auf.
Mittwoch, 28. Oktober 2020
28.10.2020 der Tag danach oder tschüss, Karl-Otto
Nach einer unruhigen Nacht und vergnügen Frühstück haben wir alle viel zu tun, schließlich ist Frau jNicht zur Erholung in der Klinik. Gestern waren bei uns allen dreien noch die operierenden Ärzte: alles gut verlaufen, noch keine weiteren Ergebnisse, aber definitiv keine Katastrophen. Die Histologie kommt Freitag..Das heißt für mich erstmal, dass wir Karl-Otto freundlich aber bestimmt hinaus geleitet haben und ich alles tun werde, ihm und seinen Bundesgenossen jeden Weg zurück zu versperren.
Bis mittags sind wir im Haus unterwegs zu diversen Untersuchungen wie Knochendichte messen (Osteoporose) oder bei mir ein CT zur Kontrolle von Lungen- oder Lebermetastasen.
Kurzes Mittagessen, dann geht es weiter: eine Dame vom Ssnitätshaus, die Pschoonkologien mit Schwerbehindeten- und Rehaantrag, der Physiotherapeut, die Oberärztin Frau Dr. Schumacher und unser lieber Besuch geben sich die Klinke in die Hand. Me und ich haben sogar noch einen kurzen Spaziergang in dem sehr schönen Park geschafft.
Als wir sm frühen Abend zur Ruhe kommen, stellen wir fest, dass wir schon wieder recht fit sind, ein tolles Team und wir beschließen auch weiter in Kontakt zu bleiben. Vielleicht können Sa und ich ja zusammen in die Reha. Einen Versuch ist es wert.
Abends sind wir rechtschaffen müde und die Nachtschwester verspricht uns schlafen zu lassen. Gute Nacht!
27.10.2020 Die OP
Um 6.45 Uhr stehe ich mit meinen wenigen Utensilien auf der Senologie 1 in Hohenlind. 2 andere Frauen sitzen schon im Wartebereich und unterhalten sich. Lenke mich mit Yoga-Atmung ab.
Nach kurzer Wartezeit kommt die Schwester und bittet uns alle 3 in ein gemeinsames Zimmer, die 2132 oder das Jugendherbercszimmer wie wir diesen Vormittag schnell getauft werden Was für ein unglaubliches Glück wir haben. Schnell stellen wir fest, daß wir slle Frischluftfans sind und in jeder Hinsicht ein harmonisches Triple. Mittags sind wir schon eine eingeschworene Truppe - ermächtigt sogar Spaß. Diverse OP Vorbereitungen mit homöopathischen Tabletten, Stützstrümpfen und Markierungen mit Metalldraht, ja, der wird in die Brust geschoben, lassen den Vormittag schnell vergehen und um 11.30 Uhr werde ich als Erste geholt.
Vor dem OP wird es etwas chaotisch, da morgens 1 OP mit Nebenrollen für Corona Kranke gesperrt wurde und nun alle OP's neu verteilt werden müssen..
Nachdem ich 3mal identifiert werde, kommt der Anästhesist und lässt mich sanft entschweben - schööön!
Gefühlt kaum entschlummert soll ich schon wieder aufwachen. Das geht bei mir immer sehr schnell und unproblematisch.
Check: Kopf funktioniert, Arme und Beine auch, Schmerzen null, lediglich 2 Plastikschläuche zu den Redons zeigen an, daß die OP wirklich schon vorbei ist..
Um 17.30 Uhr bin ich mit Sa und Me vereint auf dem Zimmer und wir sind alle durchweg nahezu schmerzfrei und munter. Nachdem jede von uns 1mal auf Toilette war gibt es auch endlich etwas zu essen. Ich habe einen leichten Brummschädel von der ganzen Chemie in meinem Körper ( blauer Urin vom Farbstoff), aber das ist auch alles. Wir freuen uns, daß wir so harmonisch zusammen passen und versuchen etwas zu schlafen. Ein nicht ganz einfaches Unterfangen, da wir alle 2 - 3 Stunden von der Nachtschwester kontrolliert werden. Uff!
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